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Trockene Augen: Ursachen, Symptome und und Behandlung

Das Auge. Eines der fünf Sinnesorgane. Wichtig zur visuellen Erfassung der Umwelt. So wichtig und doch: so empfindlich. Im Laufe des Lebens lässt die Sehkraft meist immens nach. Etwa 63 Prozent der Bevölkerung in Deutschland Leben mit einer angeborenen oder erworbenen Sehschwäche. Als empfindliches Sinnesorgan können zahlreiche Erkrankungen das Auge betreffen. Wir erklären, was es mit trockenen Augen auf sich hat, was die Symptome und Folgen sind und wie man diese behandelt.

Aufbau und Funktionen des Auges

Was wir bei unserem Gegenüber sehen, ist nur der vordere Teil mit der Iris. Je nach genetischer Veranlagung ist diese unterschiedlich gefärbt. Typisch sind blaue, grüne und braune Augen. Neben den Genen wird die Augenfarbe auch durch die Intensität der Sonneneinstrahlung beeinflusst. Blaue Augen kommen vermehrt dort vor, wo die Sonne praktisch nie direkt scheint – etwa in der Arktis. Weltweit sind mit 90 Prozent braune Augen mit Abstand am meisten verbreitet. Ein Grund dafür liegt ebenfalls in den Genen: Die braune Iris ist ein dominantes Gen und setzt sich beim Nachwuchs meist durch. In der Iris liegt ein kleiner schwarzer Punkt. Dieser dient dazu, das Licht hindurchzulassen.

Dahinter befindet sich die Augenlinse, die mit Zonulafasern befestigt ist. An diesen elastischen Fasern befinden sich die Ringmuskeln (auch Ziliarmuskeln), die für den Krümmungsgrad der Linse zuständig sind. Dies ermöglicht uns, nahe und ferne Objekte scharf wahrzunehmen. Der etwa 2,5 Zentimeter große Augapfel im Bereich hinter der Linse ist größtenteils mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt: dem Glaskörper. Zwei Prozent davon ist Hyaluronsäure, der Rest ist Wasser. An der Hinterwand des Augapfels befindet sich die Netzhaut (=Retina): mehrschichtige Nervenzellen, unter anderem die Fotorezeptoren.

Besonders wichtig ist die Tränenflüssigkeit. Horn- und Bindehaut werden mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus werden schädliche Antikörper vom Auge ferngehalten oder hinaus geschwemmt. Daher „weinen“ wir, wenn wir etwas im Auge haben.

Ursachen für trockene Augen

Ursachen für trockene Augen gibt es viele. Etwa jeder fünfte Gang zum Augenarzt ist Folge dieses Problems. Zugluft oder zu viel Zeit vor dem Fernseher oder anderen Bildschirmen kann das Austrocknen der Augen begünstigen, weil wir dann weniger blinzeln: nur noch etwa fünfmal pro Minute. Doch gerade dies hält das Auge feucht. Im Ruhezustand blinzeln wir minütlich etwa 10 – 15 mal. Bei Nervosität oder Angst erhöht sich die Frequenz auf bis zu 50 Lidschläge pro Minute. Durch das Blinzeln versorgen wir unser Auge unbewusst mit Tränenflüssigkeit.

Allergien tragen zu trockenen Augen bei, weil die Pollen als Fremdkörper erkannt werden. Das Auge versucht nun, mithilfe der Tränenflüssigkeit das Auge zu reinigen. Dadurch trocknet das Auge. Während der Wechseljahre bei Frauen (etwa ab dem 51. Lebensjahr) kann ein Flüssigkeitsdefizit zum Trocknen der Augen führen. Im Alter lässt das Auge bei vielen Menschen nach, sodass mit den Lebensjahren die Wahrscheinlichkeit trockener Augen steigt. Bei manchen Personen entziehen Kontaktlinsen dem Auge die Tränenflüssigkeit. Auch hier kann es zu trockenen Augen kommen.

Mehrere Erkrankungen begünstigen das Austrocknen der Augen. Kommt es infolge eines Schlaganfalls zu einer Lähmung der Gesichtsnerven, wirkt sich dies meist negativ auf das Auge aus. Auch Parkinson und Diabetes (egal welchen Typs) und rheumatische Erkrankungen können ursächlich für trockene Augen sein. Ist die Schilddrüse erkrankt, wird meist der gesamte Körper in Mitleidenschaft gezogen – auch die Augen. Die Schilddrüse steuert den Stoffwechsel. Ist dieser infolge einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse gestört, kann aufgrund der hormonellen Schieflage auch das Auge trocknen.

Hautkrankheiten wie die Schuppenflechte und die Entzündung der Speichel- und Tränendrüsen begünstigen das partielle Verdunsten von Tränenflüssigkeit. Und damit ebenfalls das Austrocknen der Augen.

Behandlung trockener Augen

Das was können Sie dagegen unternehmen? Wichtig ist, zunächst einen Arzt zu konsultieren. Dieser kann nach einer Anamnese und eingehenden Untersuchungen eine Diagnose stellen. Wissen Sie, dass keine andere Erkrankung ursächlich für Ihre Beschwerden sind, durchleuchten Sie Ihren Alltag. Ist die mutmaßliche Ursache gefunden, sollte diese behoben werden, wenn möglich. Es stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung, die so dringend benötigte Feuchtigkeit wieder in das Auge zu bekommen.

Augentropfen werden in den Bindehautsack geträufelt. Damit wird das Auge benetzt und vor äußeren Einflüssen geschützt, so wie es eigentlich der natürliche Schutzfilm aus Tränenflüssigkeit sollte. Noch länger und besser wirken Gele. Dabei ist es wichtig, dass Sie mehrere Male blinzeln, damit sich das Gel im Auge verteilen kann. Augensalben wirken ähnlich. Nur trüben diese für längere Zeit das Sichtfeld und sind damit in vielen Alltagssituationen ungeeignet. Zum Beispiel wenn Sie noch Autofahren oder Ihre Augen anders gefordert sind.

Die Anwendung von Augensprays ist besonders angenehm. Anders als bei den anderen Methoden wird dies auf das geschlossene Auge gesprüht. Von dort zieht die Flüssigkeit ins Auge und baut die benötigte Schutzschicht auf. Wer eine Hemmung verspürt, wenn Tropfen oder Salben eingesetzt werden, ist mit dem Augenspray bestens bedient. Die Wirkung erfolgt kurz nach der Anwendung und passt gut in den Alltag der meisten Menschen.

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